Dienstag, 29. Januar 2008

Redliches Anschnurprojekt

Herrschaften, aufgemerkt!
Ich habe meine Intentionen auf das Internetz etwas ausgeweitet und intensiviert. In meinem neusten Projekt, der Anschnur-Welt die Redlichkeit zu bringen, ging ich daran den Exerzierplatz auszubauen. Es gibt zur aktuellen Berichterstattung, die hier ständigst stattfindet, nun auch eine redliche Heimseite zum Nachschlagen und zur Weiterbildung. Bitte folgen Sie zur Veranschaulichung dieser Weiterleitung: Klick!

Zugegebener Maßen ist das Angebot an redlicher Lektüre noch in sehr überschaubarer Weise vorhanden, doch soll sich dies in nächster Zukunft noch ändern. Nichtsowenigerdestotrotz scharen sich schon die ersten Frauenzimmer um mich, mit den seltsam klingenden Namen "Sabi" und "Animax", die nach zunächst kläglichen Versuchen, mir zu gefallen, womöglich für den Einsatz in Kantine oder Bekleidungskammer in Frage kämen. Sicher scheint mir, daß die beiden Damen nach redlicher Lebensart dürsten, wobei Sie damit bei mir an der richtigen Adresse sind.

Sie sehen, Herrschaften, das Projekt "Redlichisierung des Internetzes" schreitet mit mächtigen Schritten voran. Halten Sie Schritt, sonst wird der unholdige Lebenswandel Sie einholen, Potzblitz!


Redlichst expandierend
Ihr

Albus Gassmann

Freitag, 25. Januar 2008

Brief an Herrn Hoimar von G.

Werter Hoimar,
es bedurfte einiger Anstrengung, sich Ihrer wieder zu erinnern. In der Tat handelte es sich hiebei um keine erbaulichen Erinnerungen, dies vermag ich durchaus zu bestätigen. Ihren Familienstrang hatte ich schon vor Zeiten abgeschrieben und vergessen, handelt es sich doch um einen Teil der Familie, auf den ich nie wirklich stolz war, sapperlot. Was Ihre werten Erzeuger über mich und meinen werten Herrn Vater Ihnen übermittelten, kann ich mir schon denken und möchte aus diversen Gründen nicht näher darauf eingehen. Daß Sie jedoch nach Ihrem Unglücksfall auch noch Ihre letzten Habseligkeiten für einen feudalen Urlaub verprassten entspricht wohl auch dieser Mentalität derer "von" Gassmann.

Doch sagt man, Blut sei dicker denn Wasser, auch wenn unsere Familienbande wohl eher so dünn sind, daß man eher von Wasserdampf sprechen sollte. So will ich zur Ausnahme mal nicht so sein und biete Ihnen auf Zeit (!) Kost und Logis an. Außerdem bat mich mein Eheweib um diesen Schritt, Potzdonner. Ich werde Ihnen mein gerade erst fertig gestelltes Vollmondzimmer zur Verfügung stellen. Ich muß Sie bitten, dies Zimmer bei Möglichkeit nicht ztu verlassen, es sei denn, Sie wollten außer Hauses gehen.

Über alle weiteren Angelegenheiten werden wir uns gesondert zu unterhalten haben. Ich erwarte Sie voller (An)Spannung und verbleibe bis zu Ihrer Ankunft mit gemischten Gefühlen.


Zum Donnerwetter aber auch!
Ihr

Albus Gassmann

Donnerstag, 24. Januar 2008

Brief an Herrn Albus Gassmann

Werter Herr Gassmann,

Sie kennen mich, auch wenn es nun schon sehr lange her ist, daß wir beide die Ehre hatten. Meine Name ist Hoimar von Gassmann, Sie sind mir ein Vetter väterlicherseits. Vielleicht erinnern Sie sich noch, wie Sie als Kind mit Ihren Eltern zu Besuch kamen. Da fuhr das ärmliche Gespann vor, vor dem eine Schindmähre gespannt war, die seinerzeit schon Wallenstein gestreichelt haben muß. Was für ein Anblick, wenn die Armut zu Gast im Hause wohlhabender Leute ist. Bevor ich es vergesse: Ich werde beim "Sie" bleiben, denn immerhin haben wir uns seit unserer Kindheit nicht mehr gesehen. Außerdem haben wir uns unser Adelsprädikat bewahrt, was eine gewisse Distanz begründen soll. Ich will es aber Ihnen nicht ankreiden, daß Ihr Herr Papa seinen "von" verkaufen mußte, um seine Suffschulden zu begleichen.

Warum schreibe ich Sie also an, werter Herr Gassmann? - Nun, lassen Sie mich kurz erzählen: Aus Umständen, die ich nicht gewillt bin darzulegen, brannte mir kürzlich mein stattliches Haus ab. (Heizen Sie niemals Wollsocken im Herd auf!) Als es so lichterloh brannte, rettete ich noch einige Kisten kostbarster Bücher und die 8.000 Stücke meiner Sammlung frivoler Postkartenmotive vor den Flammen. Meine Frau verbrannte leider. Gut, Sie war es gewohnt, wurde sie doch bereits vor Jahren feuerbestattet. Schade um die schmückende Urne! Da stand ich nun mit einigen Kisten, nur mit einer Feinrippunterhose gekleidet und wußte nicht wohin mit mir. Einige Nächte schlief ich bei verschiedenen Verwandten, die Sie womöglich auch kennen. Tante Krimhild von Gassmann, Adalbert Marquise de Gassman und ein unterbelichteter Vetter, den ich nie zuvor gesehen habe, durften sich meiner Anwesenheit erfreuen. Aber dies war alles nichts für mich, denn diese Herrschaften wohnten in Wohnungen. Stellen Sie sich das vor! In Wohnungen! Da suchte ich unser geliebtes Familienoberhaupt Bullhelm-Dietrich Freiherr von Gassmann auf, der mich an Sie verwies. Er wisse, daß Sie einen großen Salon haben, den man leicht zu einem schicken Arbeitszimmer umfunktionieren könnte, wenn man nur wollte. Lieber Herr Gassmann, Sie haben also die Ehre, mich aufnehmen zu dürfen. Und ich komme gerne in Ihr trautes Heim.

Ich werde sehr ehrlich zu Ihnen sein, Gassmann. Natürlich spekuliere ich auf die besten Zimmer des Hauses. Dies bin ich mir schuldig. Die Qual der Wahl habe ich aber nicht. Da ich nicht bei meiner verdummten Schwester wohnen möchte, ziehe ich den Aufenthalt bei Ihnen vor. Es ist nicht so, daß ich Sie hier anschreibe, weil Sie mir in so guter Erinnerung geblieben wären. Sie waren ein verzogener, meist dreckiger, deswegen stinkender, frecher und rüpelhafter Knabe. Ich habe nicht vergessen, wie wenig pfleglich Sie mit meiner Postkartensammlung (damals noch ohne frivole Motive) umgegangen sind. So gesehen schulden Sie mir sogar etwas. Sicher werde ich Ihnen dankbar sein, egal welch spärliches Zimmer Ihrer Bruchbude Sie mir anvertrauen. Zuviel Devotion haben Sie aber nicht zu erwarten, denn das Wort unseres geliebten Familienoberhauptes gilt. Sie können und dürfen sich nicht querstellen. Über die finanziellen Aspekte sollten wir bei Gelegenheit sprechen. Viel bezahlen kann ich nicht und ich will auch gar nicht, das sage ich Ihnen ganz ehrlich. Ich würde Ihnen und Ihren Angehörigen billige Geschichtsstunden geben. Sagen wir für den halben Stundensatz. Das wäre mein Angebot.

Lieber Gassmann, noch liege ich in der karibischen Sonne. Ich nutzte die Gunst der Stunde und fuhr daher in den Urlaub, mitsamt meiner verbliebenen Habe. Sobald ich zurück bin, werde ich Sie aufsuchen. Ich frühstücke grundsätzlich nicht vor 10:00 Uhr: 3 Toast, Butter, Marmelade und Honig, einen starken Kaffee mit etwas Milch und viel Zucker. Mittagessen sollte gegen 14:30 stattfinden: Mittags esse ich grundsätzlich warm und ich möchte Brot gereicht bekommen. Abendessen, je nach Laune, zwischen 20:00 und 22:00 Uhr. Bitte jeden Abend eine ausgiebige Wurst- und Käseauswahl, frisches Brot, kühles Bier und ein süßes Dessert. Sie sehen also, mit mir kann man es aushalten. Ach, bevor ich es vergesse: Ich würde gerne in meinem Zimmer speisen, weil ich den Anblick fremder Menschen beim Essen nicht ertragen kann.

Nun sorge ich mich nicht weiter. Sie werden es schon nach besten Wissen und Gewissen einrichten und mir ein schönes, neues Zuhause schenken. Dafür danke ich Ihnen und lasse Ihnen sonnige Karibikgrüße zukommen.

Gezeichnet,
Hoimar von Gassmann

PS: Grüße an die Gemahlin, die ja eine Augenweide sein soll, munkelt man in familiären Kreisen.

Dienstag, 22. Januar 2008

Vollmond

Herrschaften,
gestern Abend habe ich mir zur Ausnahme einen freien Abend gegönnt und ließ mich gerade auf einem dritten Programm von einer äußerst anregenden Dokumentation unterhalten, als ich kurzerhand einfach auf dem Cheselon einschlief, sapperlot. Die schwere Bürde meiner aufopfernden Arbeit für die Allgemeinheit forderte hier Ihren Tribut. Zwölf Uhr Mitternacht war schon überschritten, als ich durch ein helles Licht geweckt wurde. Zunächst vermeinte ich einer 1947er BR42 Dampflok mit 1800 Pferdestärken und einer Höchstgeschwindigkeit von berauschenden 80 Km/h direkt ins Antlitz zu schauen, doch, nachdem ich mir den ärgsten Schlaf aus den Augen rieb, bemerkte ich, daß es sich nur um den Mond in seiner vollsten Pracht, hell strahlender Weise handelte.

Da sich meine alten Knochen nach ihrem gemütlichen Bettchen sehnten, begab ich mich ins eheliche Schlafgemach und strebte der wohlverdienten Nachtruhe entgegen. Zunächst erfreute ich mich einiger wohl gearteter Flatulenzen, bis mir gewahr wurde, daß mein Eheweib im Schlaf auf das Atmen verzichtete. So war ich gerade hinüber geglitten und schüttelte schon die Hand Wilhelms unseres geliebten Kaisers, als ich einen infernalischen Schrei vernahm. Sofort stürmte ich hoch zum Dachfenster und musste erkennen, daß ein Katzenvieh aus der Nachbarschaft zu einem gar schauderlichen Gesang angehoben hatte. Potzblitz, bevor noch weiteres Getier mit einstimmen konnte, schraubte ich mein neu erworbenes Nachtsichtgerät der Marke „Düsterblick GrünV05“ auf mein Hochdruck-Luftgewehr und konnte mich schon nach dem dritten gezielten Schuß erbaulicher Ruhe erfreuen.

Voller Genugtuung begab ich mich wieder zu Bett, drehte mich wohlig zur Seite und war hellwach. Donnerwetter, ich bekam nicht einmal mehr die Augen zu. Mit weit geöffneten Augen blickte ich zum Fenster hinaus auf den prächtigen, vollen Mond und wunderte mich über dessen enorme Leuchtkraft. So bediente ich mich verschiedenster Kniffe und konnte endlich beim Aufzählen preußischer und österreichischer Monarchen den gewünschen Erfolg einstellen. Zwei Uhr war schon lange an mir vorüber geschritten, als ich gerade wieder die dargebotene Hand unseres Souveräns ergreifen wollte, der plötzlich laut zu heulen anfing. Donner und Doria, ein Kaiser heult mitnichten, dachte ich so bei mir, bis ich merkte, daß dies nur Hasso, der Kettenhund des unseligen Herrn Zubrot, sein könne. Fluchend legte ich den Morgenmantel an und begab mich in die Küche, wo die vorbereiteten Schlafköder für solche Fälle in einem kleinen Extra-Kühlschrank lagerten. Es handelt sich dabei um ein selbst kreiertes Rezept, das schon bei Raubtierexpeditionen ins ferne Indien vortreffliche Wirksamkeit bewieß. Und auch dieses Mal konnte ich mich schon nach nur fünfzehn Minuten zufrieden wieder durch die Gärten der Nachbarschaft zurück schleichen, mit dem sicheren Gewissen, wieder einmal der Allgemeinheit einen Dienst erwießen zu haben.

Zurück im Gassmann’schen Heim nagte nun der kleine Appetit, was mich auf die Idee brachte, noch eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen. Also nahm ich mir den Braten vom Mittag zusammen mit einer guten Portion Bratkartoffeln mit ordentlich Zwiebeln aus dem Kühlfach und erwärmte dies in unserem neumodischen Mikrowellenherd, der auf wundersame Weise Dinge zu erhitzen vermochte, wie ich mit einigen Feldversuchen mit unterschiedlichstem Material schon in Erfahrung bringen konnte. Leider sind die Spuren dieser Versuche auf ewig auf der Innenseite des Gehäuses gebannt, was nur wieder einmal zeigt, welch Schund aus den Billiglohnländern geliefert wird, Potzdonner.

Gesättigt und zufrieden begab ich mich nun erneut in Morpheus Arme. Zumindest war dies mein Vorsatz und ich war schon kurz vor der Ordensverleihung mit dem großen Verdienstkreuz am blauen Band als mich mein Eheweib zürnend des Schlafgemachs verwieß. Angeblich wohl, weil ich mich in einer gewissen Lautstärke mit schnarchenden Geräuschen bemerkbar gemacht hätte, was aber noch zu beweisen wäre, da ich keinen Laut vernahm und selig schlief. Doch half alles Lamentieren nichts, fand ich mich doch umgehend auf dem Cheselon wieder, eingehüllt in eine wärmende Wolldecke und betrachtete mir den völligen Mond. Die Wanduhr zeigte schon kurz vor halb vier, als sich die Zwiebeln der Bratkartoffeln bemerkbar machten. Zunächst unterstützten sie nur die wärmende Wirkung der Wolldecke, doch blieb es nicht dabei und ich musste mir schnell die Tageszeitung suchen, damit ich mich eines angemessenen Stuhlgangs befleißigen konnte.

Kurz nach viervierzig erwachte ich wieder, weil mir die Oberschenkel eingeschlafen waren. Humpelnd begab ich mich erneut zu meinem verwaisten Cheselon und hoffte nun auf endlich erquicklichen Shlaf. Und tatsächlich konnte ich die Ordensverleihung gerade hinter mich bringen, als mein geliebtes Eheweib mit dem lärmenden Staubsauger durch den Salon tobte. Auch lautes Zetern und manches Donnerwetter konnten sie nicht mehr von ihrem Tun abbringen, merkte ich nun doch auch, daß draußen bereits die Sonne am bewölkten Himmel stand. Donner und Doria, auch den Vollmond konnte ich noch höhnisch am Himmel lächeln sehen.

Herrschaften, sei ich auch noch so müde, bin ich heute doch dabei, mir im Keller ein licht- und lärmsicheres Vollmondzimmer auszubauen. Solch eine Nacht wird mir diese blasse Scheibe nicht noch einmal zu bereiten wissen. Zum Donnerwetter aber auch, ich bin vorbereitet! Wenn ich nur wüßte, wie ich das Cheselon in den Keller bringen könnte ...


In diesem Sinne: Angenehme Nachtruhe!
Ihr

Albus Gassmann

Mittwoch, 16. Januar 2008

1000 Besucher!

Werte Herrschaften,
heute ist es nun endlich soweit. Nach nur etwa vier Monaten, und der Zähler wurde erst etwa vier Wochen nach Start instaliert, konnten 1000 Besucher und potentielle Rekruten auf meinem Exerzierplatz verzeichnet werden. Ein eindeutiges Indiz, die Redlichkeit lebt wie eh und jeh.

Bezeichnend jedoch ist, und daran werden wir noch zu arbeiten haben, daß von gut 78% der Stehsegler immer noch das unterlegene FenstersystemXP genutzt wird, wohingegen gute 17% mit dem überlegenen ApfelsystemX anschnur waren. 17% sind eine durchaus stattliche Zahl, die aber noch gesteigert werden kann. Merken Sie sich das.

Wie jeder weiß, beherbergt das Internetz in etwa 800 Heimseiten. Wenn wir davon ausgehen, daß nur etwa jeder hundertste Stehsegler eine solche Heimseite sein Eigen nennt, kommen wir auf etwa 80.000 Nutzer des Internetzes. Eine wahrhaft berauschende Zahl. Die 1000 Zugänge zum Exerzierplatz schlüsseln sich auf etwa zwanzig Zugänge pro Tag und schließlich 140 pro Woche auf. Nehmen wir eine Dunkelziffer x und einen Zufallsquotienten y, so kommen wir alles in allem auf etwa 35 Stammleser und nochmals annähernd 15 unentschlossenen Hallodris, die eher sporadisch vorbeischauen. Nun nehmen wir noch weitere 50 Stehsegler hinzu, die eher des Zufalls vorbei kamen. So ist der Exerzierplatz in etwa 100 Personen im Internetz bekannt. Das wären 0,5% aller Stehsegler weltweit, die Zugang auf das Internetz haben!

Herrschaften, ich weiß, dies sind beeindruchende Zahlen, doch zeigen Sie auch auf, daß noch Potenzial zur Verbesserung besteht. Krempeln Sie die Ärmel hoch und helfen Sie mit, daß in diesem Jahr noch über 1% der Stehsegler diese Seite besuchen. Die Redlichkeit muß in die Welt hinausgetragen werden. Leisten auch Sie Ihren Beitrag!


Redlichst
Ihr

Albus Gassmann

Dienstag, 15. Januar 2008

Hier bin ich wieder!

Herrschaften,
nachdem mir Ende des vergangenen Jahres die Redlichkeit zertifiziert wurde, überschlugen sich bei mir die Ereignisse. Natürlich wird sich jeder gefragt haben, wo sich, zum Donnerwetter, der Herr Gassmann wohl herumtreiben wird. Und zu Recht. War ich doch plötzlich und unerwartet absent. Die Erklärung für mein Fernbleiben indes, ist etwas diffizil, da man mir diesbezüglich Stillschweigen verordnete. Ich kann Ihnen nur so viel offenbaren, man holte mich wohl in geheimer Mission zum Kaiser!

Gerade war ich zur inzwischen üblichen, spätabendlichen Razzia vor unserem Einkaufsmarkt, um jugendlichen Hallodris unrechtlich erworbene Alkoholika wieder zu entwenden, als mich plötzlich zwei in weiß gekleidete Herren mit Zwirbelbärten ansprachen und nach meiner Identität fragten. Natürlich wollte ich diese seltsamen Herrschaften selbst erst einmal einer Untersuchung unterziehen und ..., nun, an dieser Stelle setzt mein Erinnerungsvermögen aus und lässt sich nur noch lückenhaft rekonstruieren. Das nächste, woran ich mich zu erinnern vermag, ist ein kleiner Raum mit vergitterten Fenstern, in dem ich auf einem Bett liege, mit Lederbändern fixiert, in dem sich zwei ebensolche weiße Herren über mich flüsternd unterhielten. Gesprächsfetzen wie „... ja, das muß er sein ...“, und „ ... endlich haben wir ihn ...“, konnte ich gerade noch entziffern, jedoch entzog sich die Bedeutung des Gesagten meinem Verständnis, sapperlot.

Natürlich fing ich sofortigst an zu toben und verlangte meine umgehende Freilassung, was jedoch nur weitere Erinnerungslücken nach sich zog. Meine nächste Erinnerung fand in einem lichten Raum an einem kleinen Tisch statt, an dem mir gegenüber ein älterer weißer Herr saß und mir Fragen bezüglich seiner Majestät des Kaisers stellte. Ich fühlte mich seltsam beschwingt und friedlich und gab daher wahrheitsgemäße Antworten, wobei ich doch unterschwellig darauf achtete, daß ich keine Geheimnisse preisgab. Danach folgte wieder eine Phase Dunkelheit von unbestimmter Länge. Zwischendurch immer wieder weiße Herren in meinem Zimmer, die mir Nahrung brachten und mir seltsame Fragen stellten, ob ich denn immer noch auf den Kaiser warte und solch ähnliche.

Ich fing langsam an zu fürchten, dem hintertriebigen Sozenpack in die Hände gefallen zu sein. Potzdonner, von mir sollten sie nichts mehr erfahren! Mir schwante, die Oktoberrevolution sei auf Januar vertagt worden, doch hatte ich keinen Handlungsspielraum, um etwas dagegen zu unternehmen, hinderten mich noch immer die straff gespannten Lederriemen daran.
Doch kam es ganz anders, denn ich es hätte erwarten können. Eines schönen Morgens, als mir gerade das Frühstück gebracht wurde, erhaschte ich einen kurzen Blick auf den Flur vor meinem Zimmer und wurde doch tatsächlich der ehrenwerten Herrn Konteradmirals von Klotz angesichtig, wie er freundschaftlich flachsend zwischen zwei weißen Herren lief und eine ärmelbindende Weste trug. Offenbar befand er sich auf den Weg zu einer Übungseinheit von waffenloser Selbstverteidigung und ließ sich ob seiner schieren Überlegenheit die Hände binden.

Wie Schuppen fiel es mir von den Augen! Ich befand mich offenbar in den Händen der Schergen des Kaisers und sollte auf meine Integrität und Geheimhaltung hin geprüft werden. Wenn der Kaiser dereinst wiederkehrt, muß er wissen, auf wen er sich noch verlassen kann, sapperlot. In der folgenden Woche gab ich mich von nun an leutselig und ahnungslos, mit dem Erfolg, daß ich kurzerhand wieder vor einem weißen Herren mit Zwirbelbart stand, der mir freundlich zusicherte, daß ich nun wieder nach Hause gehen dürfe. Der Hinweis, daß ich nun als geheilt gelten würde, konnte nur bedeuten, daß man auf meine Verschwiegenheit weiterhin Wert legte und daß man mir mit Bestimmtheit in Kürze Aufgaben zukommen lassen wolle, da ich mich gelegentlich noch mal melden solle.

Heureka, Herrschaften, es kann nun nicht mehr lange dauern, bis der ... ähh, Sie wissen schon wer, wieder triumphalen Einmarsch halten wird. Halten Sie sich bereit!
Und sollte ich mal wieder länger fehlen, können Sie sich nun denken, wo ich mich aufhalte.


Redlichst
Ihr

Albus Gassmann

Montag, 14. Januar 2008

Monatsumfrage Januar 08

Zum Donnerwetter, Herrschaften,
die Teilnahme an der letzten Umfrage, ob Sie denn fleißig seien, spottet dem Ergebnis. Etwa 66% gaben vor, fleißig zu sein oder doch zumindest meistens. An und für sich ist dies eine hervorragende Zahl, wären es nicht nur zwölf Teilnehmer (in Zahlen: 12) an dieser Umfrage gewesen. Potzblitz und Donnerschlag! So kann es mit Ihnen nicht weitergehen, Sie faules Pack. Der redliche Herr zeichnet sich durch Fleiß aus. Also nehmen Sie sich ein Herz und nehmen an der neuen Umfrage rege Teil. Das Thema diesen Monats lautet:

Welche Regierungsform ist von Ihrem Standpunkt aus die erstrebenswerteste?

Überlegen Sie sich gut, welche Antwort Sie geben, es könnte sich einmal als wichtig erweisen, wo Sie Ihr Kreuzchen setzten, also wählen Sie mit Bedacht. Wohlan, auf an die Arbeit. Wie immer haben Sie Zeit bis Monatsende, sapperlot. Also, kräftig in die Hände gespuckt!

Mit redlichstem Gruße
Ihr

Albus Gassmann