Herrschaften,
nehmen Sie Haltung an, was ich Ihnen nun erzählen werde, sollte man nur im Stehen vernehmen. Mir wurde heute Nacht die Ehre zuteil, von der Wiederkehr unseres geliebten Kaisers zu träumen, was mich wieder einmal aus der Masse hervorhebt, sapperlot.
Nun, mir träumte, seine Majestät Wilhelm II. sei aus seiner Sommerfrische zurückgekehrt und habe sofort mit eiserner Hand ausgefegt. Zugegebener Maßen sei erwähnt, dass er nicht selbst Hand an den Besen anlegte. Doch konnte er sich auf seine treu ergebenen Untertanen verlassen, die all die Jahre auf seine Rückkehr warteten und ihm nun voll Freude dienten.
Allen voran machte sich der Reichskanzler ehrenhalber von Klotz einen Namen bei der Säuberung des Landes. Zunächst als Interimskanzler eingesetzt, erließ er sofort eine Reihe von Gesetzen, die die endlich wiedererlangte Monarchie festigten. Sodann rief er die Stock-Brigade ins Leben und stellte diese den Polizeikräften zur Seite, um endlich wieder für anständige Zustände unter der Bevölkerung zu sorgen. So konnten die verwahrlosten Zustände in kürzester Zeit beseitigt werden. Die Stockbrigade rekrutierte sich selbst unter der Bevölkerung. Jeder Mitbürger über 65 Jahren hatte somit automatisch das Recht, mittels Stock und, wenn angebracht, Maulschellen den Bürgern wieder eine redliche Gesinnung beizubringen.
Das Sozen- und Politikerpack unter Herrn Merkel wurde zunächst entmachtet und anschließend in den niederen Staatsdienst integriert. Bahn, Post und der ganze neumodische Kram der Kommunikationstechnik wurden umgehend wieder verstaatlicht und ihrer längst vergangenen ruhmreichen Zeit wieder zugeführt. Die Anhänger der Waldorf- und Montessorisekten wurden mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspensiert und in redliche Umerziehungsanstalten geschickt, damit alsbald das Schulwesen in seiner altbewährten Form wieder eingeführt werden konnte, auf daß wieder aufrecht gehende Bürger heranwüchsen, die sich dem Vaterland verdient machten.
Herrschaften, ich wandelte durch diesen Traum und erfreute mich daran. Das Gras war wieder grüner, die Vögel sangen voller Inbrunst erquickliche Melodien, die Menschen liefen wieder lächelnd zu ihren Aufgaben, befreit von ihrer demokratischen Last, die Sonne schien heller, der Regen war nicht mehr sauer und an jeder Ecke saßen weiße Kaninchen. Kurz, das Leben war wieder lebenswert.
Leider erwachte ich viel zu früh wieder von diesem Traum, weil wer ein Holzfaß unter meinem Schlafzimmerfenster vorbeirollte. Leider kam ich zu spät mit dem Luftgewehr ans Fenster, sonst hätte ich dem Hallodri eins vor den Latz geknallt. Doch sah ich von einer Verfolgung des Unholden ab, da mich immer noch dies erhabene Gefühl dieses Traumes bewegte. Auf daß es nie vergehen möge und unser geliebter Kaiser bald wieder triumphalen Einzug hält, Heureka.
Darauf ein dreifach Horrido!
Ihr
Albus Gassmann
Mittwoch, 12. September 2007
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2 Kommentare:
Sakrament, Sie träumen vom großen Diktator? Sie wissen aber schon, daß gemunkelt wird, beim böhmischen Gefreiten handelte es sich in Wirklichkeit um den Kaiser Willi, der aus Holland zurückgekehrt war - bartgestutzt, versteht sich - und die Macht mit anderen Mitteln an sich riss.
Pfui Teufel, andere Träumen feucht, sie stinkend...
Vedammt und zugenäht, Ludevicus,
Ihr Verbalauswurf hat sich letztens verschlimmert und wird zusehends schleimiger. Wie können Sie es wagen, unseren ehrwürdigen Kaiser mit dieser kleinen Filzlaus mit Schnauzerneurose zu vergleichen?! Zum Donnerwetter, Sie sozialistische Made.
Und vergessen Sie nicht, man riecht, daß Sie nur feucht träumen, sehr sogar. Sie sollten Ihr Faß voll Wasser laufen lassen und untertauchen - sehr lange, wenn ich bitten dürfte.
Und jetzt nehmen Sie den Schrubber zur Hand und säubern das Kopfsteinpflaster des Platzes, aber hurtig!
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