Werte Herrschaften,
wie es das Alter mit sich bringt, mußte ich mich dieser Tage einer sogenannten Vorsorgeuntersuchung unterziehen. Zu diesem Zwecke fand ich mich stocknüchtern am frühen Morgen bei dem Herrn Doktor Reckthal ein. Es handelte sich um eine, nun ähm, etwas unangenehme Art der "vorbeugenden" Untersuchung. Wie auch immer, ich befand mich also bäuchlinks auf einer Untersuchungsliege und mir sollte gerade etwas ins Anal einfahren, da fuhr es mit einem mächtigen Laut aus mir heraus. In Erwartung dieser lästigen Untersuchung, hatte ich am Abend zuvor nämlich noch einmal deftig gespeist und mir eine pfälzische Spezialität gegönnt. Mein Eheweib gredenzte mir Leberknödel mit Sauerkraut und Kartoffelpüree mit einer raffinierten Zwiebelsauce. Ebendies tat sich zu diesem Zeitpunkt kund.
Zunächst blickte ich verwundert der jungen Lernschwester nach, die plötzlich mit veränderter Gesichtsfarbe eilendst den Raum verließ. Nur kurz später wurde ich mit kennerischer Miene des Grundes hierzu gewahr. Nicht ohne Stolz durfte ich fetsstellen, daß meine Flatulenz mit aller Bescheidenheit einer 9,2 würdig war. Leise murmelnd führte der Herr Doktor mit seiner verbleibenden Schwester die Untersuchung fort. Woher die beiden plötzlich einen Mundschutz hatten, blieb mir indes ein Rätsel.Bei weiterer Tätigkeit mußte die Untersuchung des öfteren kurz ruhen. Schmunzelnd nahm ich zur Kenntnis, daß ich mich der 9,5 Marke näherte. Doktor Reckthal versicherte sich besorgt bei mir, ob ich denn auch wirklich nüchtern sei und ich bestätigte, keinen Tropfen angefaßt zu haben. Doch bat ich darum, daß die Schwester das gerade geöffnete Fenster wieder schließen solle, da es meinem entblößten, verlängertem Rücken ziehe.
Nachdem jene meiner Aufforderung gefolgt war, verließ sie mit schnippischem Tonfall den Raum, um angeblich nach der vermißten Lernschwester sehen zu wollen. Faules Personal, überall! Selbst ein Arzt vom Formate eines Doktor Reckthal fällt es heute offenbar immer schwerer, integres Personal zu finden, sapperlot. Da der arme Herr nun alles alleine machen mußte, begann er leicht zu transpirieren und fuhr leise fluchend mit der Untersuchung fort. Doch arbeitete er nun zu meiner Freude mit erhöhtem Tempo, was natürlich meinen Winden vermehrt freien Lauf gewährte. Als ich gerade erfreut feststellte, mich einer 9,7 zu nähern, wurde ich eines kurzen, pieksenden Schmerzes an meinem Hinterteil gewahr. Das letzte, woran ich mich hernach noch erinnern konnte, war der blasse Herr Doktor mit einer tropfenden Spritze in der Hand. Offenbar ging die Untersuchung in ein weiteres Stadium über.
Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich alleine, leicht fröstelnd in einem zugigen Raum. Überhaupt war es sehr still in der Praxis. Ich hatte wohl etwas lange geschlafen und die Belegschaft war bereits im kaum verdienten Feierabend. Auf dem Weg zum Ausgang fand ich den Herrn Doktor auf einem Stuhl am Fenster sitzend und mich mit fahrigen Bewegungen heranwinkend. Er reichte mir kommentarlos mein Untersuchungsergebnis und wünschte mir einen schönen Tag. Ach, und ich solle bitte das nächste Mal einen anderen Arzt konsultieren, da er erwäge, sich in den Ruhestand zu begeben. Schade, welch ein sympathischer Arzt da doch ging.
Mein Ergebnis indes war erfreulicher Natur. Mir wurde eine hervorragende Verdauung und eine Bärennatur konstatiert. Eine deutsche Eiche, wie sie im Buche steht eben. Da sieht man wieder einmal, wie gesund die pfälzische Kost doch ist.
Montag, 1. Oktober 2007
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4 Kommentare:
Sakrament, Sie sind ja ein Ferkel. Wobei, da haben Sie es dem bourgeoisen Quacksalber aber gegeben. Sakra, auch eine Form proletarischen Erwachens. - Proletarier aller Länder, furzet miteinander!
Potzblitz Ludevicus,
ich weiß nicht wovon Sie reden. Was was soll ich wem gegeben haben?
Nun, wie auch immer. Ich freue mich auf meine heutige Schlachtplatte. Vielleicht lasse ich sogar das ein oder andere Wurstzipfelchen für Sie unter den Tisch fallen, wenn Sie sich anständig gebahren.
Apropos Ferkel, nächste Woche veranstalten wir ein Spanferkelessen auf dem Hofgut Sutter. Vielleicht beehren Sie uns mit Ihrer Frau Gemahlin?
Sakrament, Sie verfressener Kerl, der einen Wurstzipfel auf dem Kopfe trägt. Sie sollten wissen: Jeder Flatus, der einem in der Öffentlichkeit entweicht, ist ein Aufbegehren gegen bürgerliche Konventionen, Sakrament! Damit zeigen Sie, was Sie von den gängigen Umgangsformen halten.
Wie schon Lenin in einem köstlichen Bonmot wissen ließ:
"Jede Form von Frei-Geschiss,
ist ein sozialistisch' Biss!"
Oder nehmen Sie Sinowjew, den erfolglosen Apparatschik, der da meinte:
"Fein platziert ein offner Furz,
hält bourgeoise Freuden kurz."
Sakrament, oder der Dschugaschwili - den, den sie den Stählernen nannten -, mit seiner platten Weisheit, die keiner begreift:
"Auf Kapitalismus und Sozialismus sei zu winden,
nur so kann man die Massen binden."
Sakra, Sie sehen also, Sie haben sich mit Ihrer antibürgerlichen Aktion in eine illustre Riege begeben. Furzen Sie weiter Gassmann, Sie machen das gut... Ihr Gestank überdeckt jenen des Kapitalismus aber immer noch nicht!
Donnerwetter,
könnte man den Ausstoß an Flatulenz, den Sie am Tage so von sich geben, riechen, verdammt, ich müßte Ihnen glatt eine 9,8 konstatieren.
Hören Sie auf, in meine Darmwinde etwas anderes hineininterpretieren zu wollen als es ist. Nämlich das Endergebnis einer gesunden Mahlzeit.
Wie sagte man schon so schön?
"Warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmecket?"
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