Werte Herrschaften,
auch ich leiste mir als redlichen Ausgleich zum Alltagsleben einen kleinen Schrebergarten, durch den ich mich äußerst erbaulicher Erholung hingebe. Nun war es dieser Tage so, daß in unserem Gartenbauverein „Heckenblick 1903 e.V.“ einem Brauch zufolge ein Wettbewerb stattfand, wer denn den schönsten Garten habe.
Das war selbstverständlichst meine Wenigkeit, doch mußte ich dies noch den Juroren vermitteln.
Nun war dieser Tage der Tag, daß die Bewertungen vergeben werden sollten. Stolz führte ich die Schürie zunächst an der Gemarkung meines Schrebergärtchens entlang, damit sie den dichten Efeubewuchs würdigen konnte, der die S-Drahtrollen auf der Umzäunung annähernd gänzlich zudeckte. Unglücklicher Weise bekam bei dieser Gelegenheit die Protokollantin Frau Schubermüller einen 20.000-Voltstoß, da sie sich ungeschickter Weise am Maschendraht des Zaunes festhielt, Potzblitz. Zum Glück handelte es sich bei dieser Dame um eine Roßnatur, weswegen wir schon nach kurzminütiger Unterbrechung die Begehung fortsetzen konnten.
Über die kleine Zugbrückenschleuse, die über den mit blühendem Stachelginster bewachsenen Graben führt, gelangten wir ins Innere meiner prächtigen Grünanlage. Folgender erster Anblick bot sich hier zur Erläuterung. Umwachsen von einer äußerst beeindruckenden Rosenhecke erstreckte sich eine Grünfläche von mit Giftsumach bewachsenen Panzersperren unterbrochen. In deren Zentrum befand sich meine kleine mit Sandsäcken und weiteren S-Drahtrollen abgesicherte Gartenlaube. Selbige war mit bunt bepflanzten Blumenbeeten (Drachenwurz, Eisenhut, Goldmohn und Kaiserkronen) umgeben. Zwischen den begrünten Panzersperren schlängelte sich gemütlich ein mit Kies ausgelegter und von süßen Leberblümchen und Pfaffenhütchensträuchern gesäumter schmaler Pfad zu eben jener Laube. Heureka, welch erbaulicher Anblick.
Voller Bescheidenheit wollte ich gerade auf das durch Liguster getarnte MG-Nest neben dem Eingangsbereich aufmerksam machen, als die ungeschickte Protokollantin, wahrscheinlich durch übermäßige Neugierde angetrieben, tollpatschig staksend den Pfad verließ und postwendend in eine meiner bestens getarnten Fallgruben abstürzte, zum Donnerwetter. Glücklicherweise befanden sich im Eingangsbereich noch keine tiefen, mit Pfählen ausgestatteten Gruben, sonst hätte dieser Vorfall peinlich enden können. Durch den daraus resultierenden Tumult stolperte der zweite Vorsitzende Herr Ammerschläger ungeschickt in mein Brennnesselbeet und verließ, nachdem er sich fluchend wieder aufrichtete, greinend meinen Garten. Die übrigen drei Herren tuschelten hinter vorgehaltener Hand, während ich der Frau Schubermüller eine hilfreiche Hand hinabreichte und diese mit einem beherzten Ruck aus der Grube beförderte.
Leider berechnete ich meine kraftvolle Bewegung falsch, wodurch die Dame voll des Schwungs mit dem zweiten Schriftführer Herrn Muschelbach zusammenstieß und beide polternd durch etliche Dornengewächse hindurchstolperten. Sapperlot, da gingen Wochen liebevoller Hegearbeit dahin. Beide waren hernach offensichtlich etwas desorientiert, da sie ohne anzuhalten durch die Schleuse ebenfalls mein Grundstück verließen. Der erste Vorsitzende Herr Muntz meinte nun wohl, mit der verbliebenen Rumpfmannschaft, die nunmehr er und der Beisitzer Herr Kimpelwitz ausmachten, keine gerechte Bewertung mehr vornehmen zu können und verließ mit den Worten „Sie werden noch von uns hören“ ebenfalls den Schrebergarten.
Leider vergaßen sie mich offensichtlich dann doch noch, denn am Abend erhielt der Herr Rosenblum an meiner Stelle den Preis. Himmel, Arm und Wolkenbruch, kaum zu glauben, mit seinen langweiligen Stiefmütterchen und Birnbäumchen, pah. Sehr schade, gerne hätte ich der Schürie noch den Teich hinter meiner Laube mit den niedlichen, kleinen Amazonasfischchen gezeigt, wären die Herren und die Dame nicht dermaßen und ohnegleichen ungeschickt gewesen. Nun denn, sicher werde ich den Preis im kommenden Jahr ergattern. Bis dahin werden mir bestimmtens noch einige raffiniertere Bepflanzungen einfallen, mit welchigen ich den staunenden Juroren mit allergrößter Bestimmtheit den Preis abringen kann.
Mit dem grünen Daumen grüßend
Ihr
Albus Gassmann
auch ich leiste mir als redlichen Ausgleich zum Alltagsleben einen kleinen Schrebergarten, durch den ich mich äußerst erbaulicher Erholung hingebe. Nun war es dieser Tage so, daß in unserem Gartenbauverein „Heckenblick 1903 e.V.“ einem Brauch zufolge ein Wettbewerb stattfand, wer denn den schönsten Garten habe.
Das war selbstverständlichst meine Wenigkeit, doch mußte ich dies noch den Juroren vermitteln.
Nun war dieser Tage der Tag, daß die Bewertungen vergeben werden sollten. Stolz führte ich die Schürie zunächst an der Gemarkung meines Schrebergärtchens entlang, damit sie den dichten Efeubewuchs würdigen konnte, der die S-Drahtrollen auf der Umzäunung annähernd gänzlich zudeckte. Unglücklicher Weise bekam bei dieser Gelegenheit die Protokollantin Frau Schubermüller einen 20.000-Voltstoß, da sie sich ungeschickter Weise am Maschendraht des Zaunes festhielt, Potzblitz. Zum Glück handelte es sich bei dieser Dame um eine Roßnatur, weswegen wir schon nach kurzminütiger Unterbrechung die Begehung fortsetzen konnten.
Über die kleine Zugbrückenschleuse, die über den mit blühendem Stachelginster bewachsenen Graben führt, gelangten wir ins Innere meiner prächtigen Grünanlage. Folgender erster Anblick bot sich hier zur Erläuterung. Umwachsen von einer äußerst beeindruckenden Rosenhecke erstreckte sich eine Grünfläche von mit Giftsumach bewachsenen Panzersperren unterbrochen. In deren Zentrum befand sich meine kleine mit Sandsäcken und weiteren S-Drahtrollen abgesicherte Gartenlaube. Selbige war mit bunt bepflanzten Blumenbeeten (Drachenwurz, Eisenhut, Goldmohn und Kaiserkronen) umgeben. Zwischen den begrünten Panzersperren schlängelte sich gemütlich ein mit Kies ausgelegter und von süßen Leberblümchen und Pfaffenhütchensträuchern gesäumter schmaler Pfad zu eben jener Laube. Heureka, welch erbaulicher Anblick.
Voller Bescheidenheit wollte ich gerade auf das durch Liguster getarnte MG-Nest neben dem Eingangsbereich aufmerksam machen, als die ungeschickte Protokollantin, wahrscheinlich durch übermäßige Neugierde angetrieben, tollpatschig staksend den Pfad verließ und postwendend in eine meiner bestens getarnten Fallgruben abstürzte, zum Donnerwetter. Glücklicherweise befanden sich im Eingangsbereich noch keine tiefen, mit Pfählen ausgestatteten Gruben, sonst hätte dieser Vorfall peinlich enden können. Durch den daraus resultierenden Tumult stolperte der zweite Vorsitzende Herr Ammerschläger ungeschickt in mein Brennnesselbeet und verließ, nachdem er sich fluchend wieder aufrichtete, greinend meinen Garten. Die übrigen drei Herren tuschelten hinter vorgehaltener Hand, während ich der Frau Schubermüller eine hilfreiche Hand hinabreichte und diese mit einem beherzten Ruck aus der Grube beförderte.
Leider berechnete ich meine kraftvolle Bewegung falsch, wodurch die Dame voll des Schwungs mit dem zweiten Schriftführer Herrn Muschelbach zusammenstieß und beide polternd durch etliche Dornengewächse hindurchstolperten. Sapperlot, da gingen Wochen liebevoller Hegearbeit dahin. Beide waren hernach offensichtlich etwas desorientiert, da sie ohne anzuhalten durch die Schleuse ebenfalls mein Grundstück verließen. Der erste Vorsitzende Herr Muntz meinte nun wohl, mit der verbliebenen Rumpfmannschaft, die nunmehr er und der Beisitzer Herr Kimpelwitz ausmachten, keine gerechte Bewertung mehr vornehmen zu können und verließ mit den Worten „Sie werden noch von uns hören“ ebenfalls den Schrebergarten.
Leider vergaßen sie mich offensichtlich dann doch noch, denn am Abend erhielt der Herr Rosenblum an meiner Stelle den Preis. Himmel, Arm und Wolkenbruch, kaum zu glauben, mit seinen langweiligen Stiefmütterchen und Birnbäumchen, pah. Sehr schade, gerne hätte ich der Schürie noch den Teich hinter meiner Laube mit den niedlichen, kleinen Amazonasfischchen gezeigt, wären die Herren und die Dame nicht dermaßen und ohnegleichen ungeschickt gewesen. Nun denn, sicher werde ich den Preis im kommenden Jahr ergattern. Bis dahin werden mir bestimmtens noch einige raffiniertere Bepflanzungen einfallen, mit welchigen ich den staunenden Juroren mit allergrößter Bestimmtheit den Preis abringen kann.
Mit dem grünen Daumen grüßend
Ihr
Albus Gassmann
9 Kommentare:
Erblaßen Sie vor Neid Herr Gassmann! Ich habe mir meinen Preis redlichst verdient. Ihr militärisches Schrottlager, welches Sie Garten nennen, sollten Sie besser zu einem Amüsierbetrieb für Suizidgefärdete umfunktionieren. Viel müßtn Sie dabei nicht verändern.
Gruß
Ferdinand Rosenblum
P.S.: Nanananana, ich habe gewonnen und Sie nicht;-)
Zum Donnerwetter Rosenblum,
Sie verdanken diesen Preis doch nur dem Umstand, daß der Herr Muntz der Vetter zweiten Grades der Tante Ihrer Mutter ist, Potzblitz. Mit Ihrem vertrockneten Stück Land, auf dem sich niemalsnicht einmal Disteln wohlfühlen wollen, gewinnt man unter ehrlichen Umständen nicht einmal den Topf für Ihre armseligen Stiefmütterchen.
Auf meiner Parzelle indes, herrscht reinste Harmonie. Alle Grashalme haben exakt die gleiche Länge. Die Pflanzungen befinden sich in Reih und Glied und sind in perfekten, geometrischen Mustern angeordnet. Hinzu kommt, daß ich dem Pflanzenwuchs ein äußerst erbauliches Thema hinzufügte und nicht einfach dümmlich lospflanzte, wie es Ihrereiner zu tun pflegt, Sie Gratin.
Doch wollen wir uns nicht bei einer Tasse Tee gütlich einigen? Ich erwarte Sie in meiner Gartenlaube, der Eingang zum Garten ließ ich für Sie offen ...
Yo Gassmän,
weissu isch bin auch Pflanzfreund. Macht geil boom und bäng, wenn man solch Zeugs raucht. Deine Magic-Mushrooms sind absolut funky. Cracy Trip. Stay in there you Greenthumbling.
Potzblitz und Donnerschlag, wie meinen? Sie merk ich mir vor!
Herr Gassmann, mir schmerzt der Schritt. Ich fiel direkt darauf, als ich in Ihre Grube hinabgleitete. Wollen wir uns außergerichtlich einigen? Sie sind ja ein höflicher Schrebergärtner, haben immer ein offenes Ohr und Hosenstall, aber das ging mir heute doch zu weit. Entweder Sie bezahlen ein horrendes Schmerzensgeld oder Sie laden mich in Ihre Schreberhütte ein, entzünden dort ein romantisches Kerzenlicht und pflegen meinen geprellten Schritt. Sie haben die Wahl. Sollten Sie sich nicht für den außergerichtlichen Weg entscheiden, werde ich bereits am Montag einen Juristen einschalten.
Aha Herr Gassmann,
wenn dies der Kleingartenoberinspektor Herr Williblad Wußelflink erfährt. Nun ist es klar weshalb Sie Ihr (wie Sie es zu nennen wagen) "Gärtlein" so fortknoxisch schützen. Ich werde dafür sorgen daß Ihre Bumsbude schleunigst geschlossen wird, aber Hallo.
Mit freundlichem Gruße
Ihr
Ferdinand Rosenblum
Werte Frau Schubermüller,
seien Sie mir aufs Herzlichste in meiner Gartenlaube willkommen. Gehen Sie beruhigt den kürzesten Weg, Sie müssen sich nicht an den vorgegebenen Pfad halten, Sie nicht. Begeben Sie sich direkt zur Laube, gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie keine 2000 Neumark. Und bringen Sie bitte den Herrn Goldblum mit.
Hehehe.
Hoi Gewalt,
Goijim Gassmann. Welch aingenemen Fraid, daß Sie mich zu Ihr Faier ailaden. A bissel gilden gob? Dazu bin ich zu gaizig. Dennoch a Fraid ihrer zu sehin.
Shalom
Rabbi Goldblum
Oh ja, ... hm, Sie dürfen natürlich auch kommen. Ähem ...
Passen Sie gut auf sich auf. Die Frau Sobermaier, stolpert ständig in meinen Beeten herum und der Herr Gold... äh Roenbaum, oder wie auch immer, ist auch ein ganz ein schlimmer ist der auch. Jawoll.
Und überhaupt!
Ach was, prost!
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