was länge währt, wird endlich gut. Wie sich alle bestimmt noch erinnern, habe ich erst kürzlich die Zertifizierung der Redlichkeit meines Exerzierplatzes beantragt. Zur Erinnerung.
Natürlich hatte ich das Ergebnis schon einen Tag später vorliegen, doch dauerte die Lieferung der Plakette selbst etwas länger, wie man mir glaubhaft versicherte. Niemand geringerer als der Baron von Friedel höchst selbigst ließ dies edle Teil von einem Bambara Häuptling im tiefsten Kongo fertigen, da nur dort das edle Gehölz zu wachsen pflegt, das den Ansprüchen einer solch ehrwürdigen Instutition, wie der Redlichkeit-Anschnur, für eine Plakette dieser Tragweite gerecht zu werden gereicht.
Leider mußte der Sohn des Häuptlings auf seinem 700 Kilometer reichenden Fußmarsch zur nächsten Poststelle den ein oder anderen Umweg auf sich nehmen, da sein Weg durch feindliches Stammesterritorium führte. Mitte November erreichte der Bub dann in akzeptablem Tempo die Poststelle von Mbandaka wo er die Plakette dem eigens dafür bestochenen Postbeamten überreichte. So war sichergestellt, daß die Plakette ohne weitere Umwege mit einer Kamelkarawane bis nach Casablanca gelangte, wo man sie Anfang Dezember mit der Luftpost nach Deutschland beförderte.
Und schon ist sie hier. Sie können sich kaum vorstellen, welch erhebliches Gefühl dies war, die auf Hochglanz polierte Plakette auszupacken und auf direktem Wege an exponierter Stelle anzubringen. Welch prächtiges, vorzeitiges Weihnachtspräsent. Ich bin dem Herrn von Friedel für seinen selbstlosen Einsatz zu tiefstem Dank verpflichtet. Fürderhin wird diese Ehrenbezeichnung am Brettende für jeden Besucher ersichtlich sein und strahlend von meiner Redlichkeit kund tun.
Herrschaften, Sie dürfen mich nun beglückwünschen.
Mit überaus beglücktem Gruße
Ihr
Albus Gassmann