Montag, 10. September 2007

Einkaufen zu später Stunde

Donnerwetter Herrschaften,
vergangenen Samstag wiederfuhr mir eine recht absonderliche Erfahrung. Zunächst fing der Abend recht harmlos an und mir wurde gegen 2100 zulu gewahr, daß sich meine Weinvorräte dem Ende zuneigten, sapperlot. Kurz entschlossen nutzte ich erstmals die verlängerten Öffnungszeiten unseres Einkaufsmarktes und war gegen 2130 zulu vor Ort.

Wessen ich dort gewahr wurde, ließ mich annähernd zur Salzsäule erstarren. Zum Donnerwetter, weitestgehend leere Flure, doch hin und wieder vernahm ich das verdächtige Huschen von kleinen, widerwärtigen Minderjährigen, bestimmt keiner älter denn 30, die sich auf den letzten Drücker noch schnell mit Alkoholika für ihre frivolen "Satterdäi Naitts" versorgten.

Sodom und Gomorrha! Umgehend vergaß ich die eigenen Einkaufspläne und eilte vor die Tore des Marktes, wo ich stehenden Fußes mit einer unangekündigten Kontrollrazzia der ausgehenden Halodris begann. Da die meisten Unholde uneinsichtig waren, setzte es reihenweise Maulschellen und Armdreher, bis ich auch die letzten illegal erworbenen Rauschmittel requiriert hatte. Für die eigenen Ausfälle, schließlich konnte ich nun in Ausübung meiner Pflicht meine Vorräte nicht mehr auffüllen, verhängte ich hinzukommend ein Bußgeld in Höhe von 10 Neumark pro Kontrolle.

Fazit waren bis Ladenschluß um 2200 zulu, 14 jugendliche Unholde, die ich vor dem verderblichen Einfluß diverser Rauschmittel bewahren konnte. Hinzu kommen folgende beschlagnahmte Beweismittel:
  • 12 Sickspäcks Bier verschiedener Brauereien
  • 5 Flaschen Wodka verschiedener Abfüller
  • 8 Flaschen italienischer Weißwein
  • 6 Flaschen Pfälzer Qualitätsweine
  • 4 Flaschen Branntwein
  • 7 Flaschen Billigsekt
  • 2 Pack Feigenwodga in praktischen Minifläschchen
  • 7 Päckchen Zigaretten verschiedenster Marke

Der Beweis für eine erschreckend hohe kriminelle Energie unter der heutigen Jugend! Dem Verfall der allgemeinen Moral dieser minderjährigen Taugenichtse muß unbedingt Einhalt geboten werden. Ich habe beschlossen in diesem Sinne nun jeden zwoten und vierten Samstag im Monat Kontrollrazzien vor besagtem Einkaufsmarkt zu tätigen. Alles zum Wohle der Allgemeinheit, damit man auch zu schlaflosen Nachtzeiten noch ungeschoren ein Spaziergängchen zur Notapotheke unternehmen kann, ohne von alkoholisierten Jugendlichen traktiert zu werden.


Selbstlos und standhaft
Ihr

Albus Gassmann

3 Kommentare:

Ludevicus Igne-Rivus hat gesagt…

Sakrament, macht kaputt, was Euch kaputtmacht! In diesem Sinne werden sich die jugendlichen Horden zusammentun und ihren drangsalierenden Nötiger in die Flucht schlagen. Sakra, Sakra, Gassmann, Sie werden demnächst Ihrer Frau Gemahlin zwei Veilchen von der Streife mitbringen...

Anonym hat gesagt…

Schauens an, da Predigt er wieder zu allerwelts Belustigung. Wenn jene Trauergestalt offene Ohren finden würde, könnte einem glatt das Lachen im Halse steckenbleiben. Aber jene von ihm herbeigerufenen Jugendlichen Horden werden wohl höchstens um seine brennende Tonne herum ihre Hüpf-Hüpf Musik zum besten geben. Wobei das Gezeter des Zausels wohl als anregender Sammler gewertet werden wird.
Köstlich amüsiert
Ihr
Bruder Aloisius

Albus Gassmann hat gesagt…

Potzblitz, werter Bruder,
Sie sagen es. Die Flatulenzen des Herrn Igne-Rivus hinterlassen letztens eine gewisse Fäule. Wer sollte ihm bei dieser Ausdünstung überhaupt folgen wollen, geschweige denn ihm zuzuhören?

Mit unbesorgtem Gruße
Ihr

Albus Gassmann